Die Geschichte des Hauses
Die Gründerjahre
Der Apotheker Mr. Rudolph Aichberger (geb. 1896) stammte aus Pöchlarn und hatte die Wahl zwischen 3 Apotheken – Losenstein, Litschau und Mauthausen. Er kaufte, gemeinsam mit seiner Frau Ida, 1929 eine teilweise zwangsverwaltete, total heruntergewirtschaftete Apotheke, die in nur 75 Jahren 13 Besitzer hatte. Als ersten Schritt musste er 16 Leiterwagen voll verdorbener und nicht identifizierbarer Drogen entsorgen – sie wurden kurzerhand in die Donau geschüttet!
Der Aufschwung
Um den Apothekenbetrieb vielfältiger und rentabler zu machen, nahm Mr. Rudolph Aichberger bald das Drogeriegewerbe und den Fotohandel auf. Ida Aichberger verstarb bereits 1941 und hinterließ die beiden minderjährigen Söhne Norbert Friedrich und Lothar, Norbert studierte Pharmazie in Wien und in Graz
Die Apotheke zur Mariahilf entwickelte sich und wurde 1956 modernisiert, wobei Vieles vom alten Inventar der Apotheke aufbewahrt wurde. Rudolph Aichberger war überhaupt eine Sammlernatur und konnte durch seine vielen Kontakte die verschiedensten Sammlerstücke erwerben – manche weniger, manche mehr wertvoll. Im Laufe der Zeit begründete er eine beachtliche, pharmaziehistorische Sammlung, die heute u.a. im gegenüberliegenden Apothekenmuseum zu sehen ist.
Nach dem Abschluss des Pharmaziestudiums 1961 kehrte Norbert Friedrich als Magister der Pharmazie nach Oberösterreich zurück und absolvierte in der Eder Apotheke in Linz sein (damals noch 2-jähriges) Aspirantenjahr.
1963 heiratete er Gisela Hering aus Freiburg im Breisgau und 1972 übergab ihm der Vater die Apotheke.
Die Apothekerfamilie Aichberger
Tradition ist die Weitergabe des Feuers und nicht die Anbetung der Asche (Gustav Mahler)
1991 wurde die Apotheke komplett umgebaut und so den neuen Anforderungen angepaßt. Mag. Norbert Friedrich und Gisela Aichberger haben 2 Kinder – Martina und Michael – die beide in Innsbruck Pharmazie studierten – zur Freude der Eltern. Mit sehr viel Feingefühl kümmerte sich Gisela Aichberger 30 Jahre lang um die Anliegen der Mauthausner und verstarb leider viel zu früh im Spätherbst 2007.
Die Familie wächst
Tochter Martina schließt 1991 ihr Studium ab und heiratet 2 Jahre später einen Apotheker aus Vorarlberg – Mag. Christof van Dellen. Er kommt aus einer weitverzweigten Familie und sein Vater – Mag. Walther van Dellen – war bis 2002 Konzessionär der Kurapotheke in Schruns.
So erweitert sich der Kreis um eine Familie, in der der Apothekerberuf eine ebenso große Tradition aufweist, wie bei den Aichbergers. Martina und Christof haben 2 Kinder – Florian und Stefanie – deren beruflicher Werdegang noch in den Sternen steht ...
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Die dritte Generation
Sohn Michael studierte gemeinsam mit seiner zukünftigen Frau Monika bis 1998 in Innsbruck und übernahm im Jahr 2005 die väterliche Apotheke.
Seit dem Jahr 1929 hat sich vieles verändert – man denke an bahnbrechende medizinische und pharmazeutische Errungenschaften wie Schmerzmittel oder Penicillin, die Meilensteine der Hygiene, den Fortschritt der Technik in der modernen Arzneimittelentwicklung und noch vieles mehr – jedoch eines hat sich nicht verändert. Noch immer gibt es eine Apotheke am Ort und Menschen, die ihren Beruf lieben.
Der Donaupark – eine neue Herausforderung
Doch auch in der Apothekenbranche gibt es Veränderungen. Es wurde für Monika und Michael Aichberger Zeit sich zu verändern und so entschieden die beiden, die Apotheke an den verkehrstechnisch und kundenfrequenztechnisch besseren Standort im ortsnahen Einkaufszentrum Donaupark zu verlegen. Im September 2011 war es dann so weit – wir übersiedelten in den Donaupark.
Nach monatelangen Vorbereitungen und mit der tollen Unterstützung unserer Mitarbeiter und einiger Helfer unseres Hauptlieferanten Herba Chemosan Apotheker AG ist es uns tatsächlich gelungen, an einem Wochenende aus dem historischen Gebäude im Markt hinaus in den Donaupark zu übersiedeln. Es war ein anstrengendes Wochenende – aber das Resultat kann sich sehen lassen und alle Beteiligten waren stolz auf das funktionierende Teamwork in den Stunden des Umzugs.
Unsere Entscheidung in den Donaupark zu übersiedeln, stellt uns vor neue Herausforderungen. Nicht nur die Öffnungszeiten, wir haben jetzt durchgehend offen, sondern auch die viel höhere Kundenfrequenz am neuen Standort hält uns auf trab. Die Geschäftsfläche ist im Donaupark um das Doppelte gewachsen und wurde den Bedürfnissen eines Einkaufszentrums angepasst. Ein Einkauf in der neuen Mariahilf Apotheke wird nun zum Shoppingerlebnis. Unser Geschäftslokal ist sowohl mit Einkaufswägen, Kinderwägen und sogar Elektrorollstühlen leicht zu befahren.
Pharmaziehistorische Sammlung
Die Sammlung des Apothekenmuseums Mauthausen geht auf Norbert Rudolf Aichberger (1896–1982) zurück, der viele alte Inventargegenstände aus dem Fundus der 1846 gegründeten Apotheke aufbewahrte und in jahrzehntelanger Sammlertätigkeit eine ansehnliche Sammlung zusammentrug. Daraus gestaltete er ein kleines Privatmuseum, das er hin und wieder einem ausgewählten Personenkreis öffnete.
Nach seinem Tod wurde die Sammlung vorerst zwischengelagert, ehe sein Sohn Norbert Friedrich, selbst Apotheker mit Leib und Seele, die Sammlung ausbaute und schon bald nach geeigneten Räumlichkeiten für die dauerhafte Unterbringung der Objekte Ausschau hielt.
Das an der Donau gelegene Schloß Pragstein, das schon das Heimatmuseum und ein Trophäenmuseum beherbergt, schien passend. Es folgte die Sanierung und Adaptierung der Räumlichkeiten und lange wurde an einem Konzept für die Präsentation der Esponate gefeilt bis schließlich ein auf insgesamt 200m² Fläche einzigartiges, anschaulich aufbereitetes Spezialmuseum entstand, das in die Geschichte des Apothekenwesens einführt und die Apotheke als traditionellen Arbeitsplatz darstellt.
Seit dem Jahr 2010 bieten wir spezielle Gruppenführungen für Schulklassen an.
Museum als Abenteuer
Das Apothekenmuseum im Schloss Pragstein existiert seit 2007 und stellt als einziges Museum dieser Art mit seiner umfangreichen Sammlung eine österreichische Besonderheit dar. Die Verknüpfung der Pharmaziegeschichte mit den verschiedensten Bereichen unseres heutigen Lebens erscheint uns interessant und wichtig – und aus diesem Grund geradezu prädestiniert für Schülergruppen aller Altersstufen.
Wir – die Apotheker am Ort – haben gemeinsam mit Frau Mag. Brigitte Derntl (Professorin für Mathematik und Physik in Pension) verschiedene Konzepte erarbeitet und bieten altersgerechte Führungen durch das Museum an. Um die Wissensvermittlung etwas abwechslungsreicher zu gestalten, zeigen wir praktische Arbeiten – im Laboratorium z. B. eine Destillation, in der Kräuterkammer z. B. Wiegen mit Handwaagen - und bieten im Anschluss an die Führung je nach Unterrischtsschwerpunkt Workshops (Pillendrehen, Erstellen spezieller Teemischungen, Befüllen von Kapseln, Salbenrühren, Pulvermischen ... ) oder eine Rätsel-Rallye an, die zur jeweiligen Schulstufe passen.
Dauer: Führung und Workshop ca. 2 Stunden,
Kosten: pro Schüler € 5,-
Bei Interesse und für Terminvereinbarungen schreiben Sie ein email an das Apothekenmuseum – wir freuen uns auf Sie!